„Draußen fing es wieder an zu schneien. Tommy, der rot-weiß gefleckte Kater flitzte auf dem Dachboden nach neuen Abenteuer. Lilly seine Schwester saß hinter dem Kachelofen und fühlte sich mollig warm. Neben ihr schliefen ihre zwei Katzenkinder, Mona und Lucy .
Sie beobachtet durch das Fenster,wie die Schneeflocken sanft auf die Erde wirbelten. Sie schnurrte vor sich hin und fiel in einen schönen Traum.
Eine Katzenmama lag warm eingebettet mit ihren drei Katzenkinder in einem mit Kissen ausgelegtem Körbchen nahe einem Kaminofen. Eines der Katzenkinder schaute ihre Mama liebevoll an und dachte bei sich: „Nanu, warum ist denn Mama heute so unruhig“ Schon seit einiger Zeit spürte das kleine Katzenmädchen, dass etwas in ihrer Mama vorging. Auch ihre zwei Geschwister hatten dieses unruhige Gefühl. Nur was war es,was ihre Mama so unruhig machte? Was war nur mit ihr los?“
Plötzlich hörten beide ein poltern und die schwere Holztüre des kleinen Hauses am Rande des Waldes ging auf. Herein kam ein alter Mann mit liebevollen, aber traurigen Augen. Er schüttelte sich den Schnee von seiner Jacke, zog sie aus und hängte sie an den Haken an der Wand. Dann zog er seine Schuhe aus, zog warme, dicke Socken an und schlurfte durch das Zimmer und setzte sich in den Schaukelstuhl, der am Kachelofen stand. Er streichelte liebevoll seine Katzen, jede einzeln. Dann sagte er: Was für ein Wetter heute ist, Schwarznase. „So hieß die schwarze – weiß geflecktes Katzenmutter. Er hatte sie schon einige Jahre, als sie als winziges, kleines Kätzchen zu ihm kam. Es hatte ein schwarzes – weiß geflecktes Fell mit einer schwarzen Nasenspitze. Er liebte sein Katzenmädchen von Anfang an. Und nun ist sie vor zwei Wochen wieder Mama von drei süßen Katzenkinder geworden. Er nannte sie Lilly, Smoky und Tommy.
Lilly , das graue Kätzchen, Tommy, der rot-weiß gefleckte und Smoky , das gestreifte Tiger – Kätzchen.
„Na Schwarznäschen, alles ok bei dir und deinen Kätzchen?“ „Miau“ maunzte die Katze, sollte heißen „warum siehst du denn so traurig aus, alter Pepe ?“ ,leckte sich die Pfoten und die ihrer drei Kinder. Diese schliefen eingebettet im Körbchen. Schwarznase kannte ihren alten Pepe gut und spürte, dass ihn irgendetwas Sorgen machte, schließlich kannten sie sich schon viele Jahre. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, dachte sie. Bei Pepe hatte sie ein warmes, gutes zu Hause gefunden. Er war immer für sie da und kümmerte sich liebevoll um sie. Aber heute war etwas ganz anders. Sie spürte seine Unruhe und sah seinen traurigen Blick. Was war es nur?
„Oh, Schwarznäschen“ sprach er traurig. Was soll ich nur machen? Was soll ich nur tun?“ Ich muss für deine Kätzchen ein gutes zu Hause finden, denn ich bin einfach zu alt um drei solche Wirbelwinde zu versorgen und so mit ihnen zu spielen wie sie es brauchen. Du weißt ja selbst wie ungestüm du als junges Kätzchen gewesen bist und welchen Spaß wir beide hatten. Nun sind wir beide alt und ruhiger geworden. Es fällt mir schwer Deine Kätzchen weggeben zu müssen, denn ich habe sie schon in mein Herz geschlossen.
„Miau“ raunzte Schwarznase, sollte heißen : du wirst schon die richtige Katzenfamilie für die drei finden.“ Pepe verstand seine Schwarznase und meinte: „Ja, ja meine Liebe ,ich weiß ,du vertraust mir. Und weißt du was, ich habe mich auch schon umgeschaut. Stell dir vor, ganz in unserer Nähe fiel mir ein Haus mit Garten auf. Darin wohnen ein Ehepaar mit zwei wirklich netten Kindern, einem Mädchen und einem Jungen . Ich habe sie auch schon hier am Hause vorbeigehen gesehen als sie auf dem Weg in den Wald waren. Ich glaube sie lieben die Natur. Die beiden Kinder hatten auch schon ganz neugierig in unseren Garten geschaut und euch Kätzchen beim herumtollen zugeschaut. Sie waren auch immer freundlich. Die beiden Kinder steckten auch ihre Köpfe immer wieder zusammen und tuschelten. Dabei schauten sie immer wieder zu euch her. Ich glaube sie würden gerne ein Kätzchen haben.“ „Miau“ schnurrte Nelly und schmiegte sich an Pepe heran.
Am nächste Tag saß Pepe auf seiner Gartenbank vor dem Haus. Schwarznase spielte mit Lilly, Smoky und Tommy auf der kleinen Wiese im Garten. Die kleinen Kätzchen waren erst das dritte mal draußen im Garten und hatten sichtlich Spaß daran.
Plötzlich hörte Pepe ein lautes Lachen und Kinderstimmen. “ Hörst du das auch Schwarznase?“ ich glaube das sind die beiden Kinder von denen ich dir erzählte.“ Und es stimmte. Um die Ecke kamen der Junge und das Mädchen auf. Als die beiden Nelly und die drei kleine Kätzchen sahen, blieben sie stehen und schauten ihnen neugierig zu wie sie so im Garten herumtollten. Doch auch die Katzen sahen die Kinder und liefen schnell zu Pepe, denn dort fühlten sie sich sicher. Auch die Kinder waren etwas schüchtern und das Mädchen flüsterte dem Jungen etwas ins Ohr. Als Pepe dieses sah fragte er die Kinder .“ Hättet ihr vielleicht gerne ein kleines Kätzchen? Ich suche nämlich nette Katzeneltern für sie, die Sie lieb haben und Zeit. Ich habe euch dabei beobachtet, dass ihr immer wieder wenn ihr hier an meinem Haus vorbeigekommen seid, die Schwarznase , so heißt die Katzenmama , mit ihren drei Kindern im Garten war oder auf den Fensterbänken saßen beobachtet habt . Schwarznase lebt schon eine ganze Weile bei mir, die bleibt auch bei mir.“ Das kleine Mädchen war etwas kecker und mutiger geworden und sagte: “ Wir beide hätten schon sehr gerne ein Kätzchen, aber wir wissen nicht ob unsere Eltern damit einverstanden sind.“ “ Dann fragt sie doch einfach wenn ihr wieder zu Hause seid“ entgegnete Pepe.“ “ Das machen wir “ antwortete der Junge, der nun auch mutiger geworden ist. “ Übrigens, ich heiße Tom Petzold und das ist meine kleine Schwester Lina“ Die beide Geschwister verabschiedeten sich und versprachen sie würden morgen wieder vorbeikommen.
“ Na, was sagst du dazu Schwarznase ? Vielleicht haben wir schon Katzeneltern und damit ein neues zu hause für eines deiner Kätzchen gefunden.“ “ Miau“ raunzte Schwarznase ,“ sollte heißen “ das wäre schön, aber ich würde sie vermissen, aber es scheinen ja sehr nette und tierliebende Kinder zu sein.“
Am anderen Tag kamen die Kinder mit ihren Eltern. Die Mutter der Kinder sagte: wir würden gerne ein Kätzchen von Ihnen mit nach Hause nehmen. Wir haben es zu Hause besprochen. Welches wollten sie denn hergeben?“ „Das können sie entscheiden, eben eines der drei kleinen Katzenkinder. “ sprach Pepe. Da kam der kleine, freche Tommy angelaufen und schmiegte sich an den Jungen.“ „Wie heißt dieses Kätzchen denn?“ fragte Tom „Tommy“ antwortete Pepe und schmunzelte. „Mama,Papa,Lina schaut mal, ich glaube da hat sich ,Tommy , dieses süße Katzenkind uns ausgesucht, vielleicht weil ich fast genauso heiße “ lachte Tom und alle mussten auch lachen und so beschlossen sie Tommy mitzunehmen.“
Pepe war froh, endlich eine Familie gefunden zu haben, wenigstens für ein Kätzchen .“Na Schwarznase“, fragte Pepe „Bist du auch zufrieden mit der neuen Katzenfamilie für Tommy “ Schwarznase schnurrte und schmiegte sich an Pepe. Dies war ein Zeichen, dass sie zufrieden und glücklich war. „Aber wir müssen noch jemanden finden, wenigstens für eines deiner Kätzchen noch“ sagte Pepe etwas traurig.
Zwei Wochen waren vergangen, nachdem die Nachbarsfamilie mit Tommy weg gegangen waren, da klingelte es. Pepe ging hinaus, Schwarznase und ihre beiden kleinen Kätzchen liefen ihm hinter her. Draußen stand die Familie mit einem Körbchen. Tom rief: „Hallo Pepe , Tommy geht es sehr gut bei uns, aber er schaut uns manchmal so traurig an.“ „Ja, das stimmt“ fügte Lina hinzu. „Und da dachten wir, vielleicht fehlt ihm eine Kätzchen zum Spielen und wollten sie fragen, ob wir noch eines von den kleinen haben können. Platz genug hätten wir “ „Wir haben Tommy schon richtig in unsere Herzen geschlossen. Er ist ein lebhaftes, abenteuerlustiges und auch schmusiges Kätzchen, das schon richtig zur Familie gehört“ sprach der Vater von Tom und Lina. „Das freut mich sehr“ lachte Pepe „und natürlich können Sie noch ein Geschwisterchen von Tommy haben. Welches hätten sie denn gerne. Smoky, das graue Kätzchen oder Nelly, das Tigerkätzchen?“ fragte er. Da sagte Lina „das haben wir uns zu Hause schon überlegt. Da wir schon ein geflecktes Kätzchen haben würden wir gerne Lilly das graue nehmen.“ „Gerne“ sagte Pepe, hob Lilly auf und setzte es in das Körbchen.
Als die Familie Petzold mit Lilly gegangen waren, schlurfte Pepe mit Schwarznase und Smoky wieder ins Haus zurück. „Na Schwarznase , das ist doch schön, dass Tommy jetzt mit Lilly zusammen sein kann und umgekehrt. Beide werden viel Spaß miteinander haben. Du und Smoky bleiben bei mir und sicher werden wir Tommy und Lilly ab und zu sehen, denn sie wohnen ja gar nicht so weit weg. Ist das nicht prima?“ „Miau, Miau “ raunzte Schwarznase, sollte heißen “ das hast du gut gemacht Pepe „
„Miau“ schrie Lilly. Sie wurde unsanft von ihren Kätzchen geweckt, denn sie hatten Hunger. Zusammen gingen sie an ihre Futternäpfchen und ließen es sich schmecken. „Miau, schnurrte sie, das sollte heißen “ Ist doch schön, das meine Kätzchen bei mir sind und wir jeden Tag etwas gemeinsames erleben können.“ Frisch gestärkt rannten alle drei los und spielten miteinander, bis zum Abend. Dann legten sie sich alle eng zusammen gekuschelt in ihren großen Katzenkorb und schliefen glücklich und zufrieden ein. Da kam auch Tommy wieder zur Türe herein, legte sich neben Lilly, leckte ihr sanft die Pfoten und schlief augenblicklich auch ein. Familie Petzold saß gerade beim Essen, schauten zu ihren Kätzchen rüber und lächelten. “ Ist es nicht schön Mama,“ sagte Tom “ jetzt hat unsere Lilly auch kleine Kätzchen bekommen und Tommy freut sich auch für sie. Ist doch schön, dass wir damals beide Kätzchen zu uns holten. “ “ Und alle sind sooo süß “ entgegnete Lina „Ich freue mich schon auf morgen früh, wenn Lilly mich wie immer ganz sanft mit ihren samtweichen Pfoten weckt “ sagte Tom. “ Und mich auf Tommy, der auf mein Bettchen springt mich sanft weckt“ lacht Lina.